Abel Quentin

Jean Roscoff, pensionierter Universitätslehrer mit Hang zu Alkohol, Nostalgie und Fettnäpfchen, versteht die Welt nicht mehr. Eigentlich wollte er mit Der Seher von Étampes eine Hommage auf einen unbekannten afroamerikanischen Dichter schreiben, stattdessen löst er einen Literaturskandal aus. Im Internet wütet ein Shitstorm, Presse und Rundfunk machen ihm öffentlich den Prozess. Der Vorwurf: kulturelle Aneignung. … Weiterlesen …

Rémi Saillard und Géraldine Elschner

Die Kathedrale Notre-Dame in Flammen – Bilder, die man nicht vergisst. Als am 15. April 2019 die Spitze zusammenbricht, scheint alles verloren – auch der Wetterhahn, der von dort oben die schönste Aussicht über Paris genießt. In Géraldine Elschners Bilderbuch ergreift er das Wort und erzählt selbst das Drama – seine Verzweiflung, seine Angst, seine … Weiterlesen …

Yasmine Chami & Meryem Alaoui

Zwei Autorinnen, die man sich merken sollte: Yasmine Chami (*1966), Anthropologin,TV-Redakteurin, Museumsdirektorin und Autorin zahlreicher Romane (2017 Literaturpreis des Institut du Monde Arabe), seziert in Dans sa chair (Actes Sud 2022) den Zerfall der Ehe eines Neurochirurgen mit einer Bildhauerin und legt ihre Lesart des Medea-Mythos vor. (dt. Tief ins Fleisch, Edition Converso 2024, Übersetzung: … Weiterlesen …

Le naufrage de Venise / Acqua Alta

In ihren Romanen zeigt sich Isabelle Autissier (*1956) als scharfsinnige und feinfühlige Beobachterin ihrer Umwelt. Die Romane der Meereswissenschaftlerin preisen die Schönheit der Natur und machen zugleich deutlich, dass diese im Begriff ist zu vergehen. Auch am Schicksal Venedigs lässt Autissier keinen Zweifel, wenn sie ihren Protagonisten gleich zu Beginn des Romans durch schlammbedecktes Geröll … Weiterlesen …

Anatole France

Heute vor 100 Jahren starb der französische Schriftsteller Anatole France, der am 16. April 1844 in Paris geboren und im Jahr 1921 mit dem Literaturnobelpreis geehrt wurde. Mit Gedichten, Erzählungen und Literaturkritiken machte er sich zunächst einen Namen, der Durchbruch gelang 1881 mit dem Roman Le Crime de Sylvestre Bonnard. Seine zunächst konservative Einstellung wandelte … Weiterlesen …

Lucie Rico

Lucie Rico (*1988) kommt als erste Autorin zu einem Residenzprogramm nach Heidelberg, das von Occitanie Livre et Culture, dem Montpellier-Haus und der Stadt Heidelberg initiiert wurde. Zum Abschluss wird sie über ihren Debütroman Die Ballade vom vakuumverpackten Hähnchen sprechen, der mit dem Prix du Roman d’Écologie ausgezeichnet wurde. Auf ironische und bizarre Weise setzt sich … Weiterlesen …

Didier Eribon

Eigentlich hatte Didier Eribon sich vorgenommen, ab jetzt regelmäßig nach Fismes zu fahren. Doch seine Mutter stirbt wenige Wochen nach ihrem Umzug in ein Pflegeheim in dem kleinen Ort in der Champagne. Dieser Einschnitt wird zum Ausgangspunkt für eine Reise in die Vergangenheit. Eribon rekonstruiert die von Knappheit und Zwängen bestimmte Biografie einer Frau, die … Weiterlesen …

Literatur am Sommerabend

„Nur Dummköpfe begeistern sich fürs Kochen“, bekommt Maryse als Kind von ihrer Mutter zu hören, die nicht verstehen kann, warum das intelligente Mädchen so gern der Köchin der Familie zur Hand geht. Und auch die Freunde der Bestsellerautorin sind mitunter schockiert, dass eine intellektuelle Frau sich der Kochkunst ebenso leidenschaftlich widmet wie der Literatur. Mit … Weiterlesen …

Colette, vom enfant terrible zur Kultautorin

In Frankreich ist sie „notre Colette“, mit Preisen und Ehrungen überhäuft, als erste Frau mit einem Staatsbegräbnis geehrt, und selbstverständlich in den Verlagsolymp der Bibliothèque de la Pléiade aufgenommen. Zum ersten Mal in der Literatur erhalten junge Mädchen und Frauen in der Literatur eine Stimme, wird der männliche Held durch die Heldin ersetzt, die nun … Weiterlesen …