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Didier Eribon
Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben / Vie, vieillesse et mort d’une femme du peuple
Samstag, 22. Juni 2024, 20:00 Uhr
Lesung und Gespräch (dt./fr.) mit dem Autor, Moderation: Barbara von Machui
Eigentlich hatte Didier Eribon sich vorgenommen, ab jetzt regelmäßig nach Fismes zu fahren. Doch seine Mutter stirbt wenige Wochen nach ihrem Umzug in ein Pflegeheim in dem kleinen Ort in der Champagne. Dieser Einschnitt wird zum Ausgangspunkt für eine Reise in die Vergangenheit. Eribon rekonstruiert die von Knappheit und Zwängen bestimmte Biografie einer Frau, die an einen brutalen Ehemann gekettet blieb und sich sogar in ihren Träumen bescheiden musste. »Meine Mutter«, hält er fest, »war ihr ganzes Leben lang unglücklich.«
Didier Eribons neues Buch legt schonungslos dar, wie sehr die Politik, die Philosophie, ja wir alle die skandalöse Situation vieler alter Menschen lange verdrängt haben. Zugleich erweist sich der Soziologe erneut als großer Erzähler: Anhand berührender Erinnerungen zeigt er, wie entscheidend Familie und Herkunft für unsere Identität sind.
Didier Eribon, geboren 1953 in Reims, wurde mit seinem Buch Rückkehr nach Reims 2016 auch im deutschsprachigen Raum berühmt. Der autofiktionale Essay wurde als literarisches Ereignis und als Schlüsseltext zum Aufstieg des Rechtspopulismus rezipiert.
(Weiteres Programm unter www.feelit.de und 06221 583 485 9)
Eintrittspreis
12,00 €ermäßigt 8,00 €, Schüler & Studenten 5,00 €
Veranstaltungsort
Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz
Heidelberg, 69117 Deutschland